Planetarium

Da das mit dem ersten Modell ganz gut funktioniert hat, hier nun ein weiteres Modell. Meine Wahl fiel dabei auf das Zeiss-Großplanetarium das ich jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit sehe.

Ich werde mal versuchen das ganze etwas ausführlicher zu dokumentieren um so zu zeigen welche Arbeit dahinter steckt, und vielleicht kann das dann ja jemand als "Anleitung" verwenden.

Fotos

Als erstes müssen eine Menge Fotos gemacht werden. Zum einen werden diese benötigt um sich dann am Rechner jederzeit die Details des Gebäudes anschauen zu können, zum anderen werden diese dann als Oberflächen für das Modell benötigt. Dabei gibt es folgendes zu beachten.

 

Die Fotos immer bei bewölktem Himmel aufnehmen. Dadurch wird eine gleichmäßige Beleuchtung des Gebäudes erreicht. Es gibt keine Schatten und keine starken Kontraste in den Fotos. Das Modell soll ja später keine aufgedruckten Schatten besitzen die dann nichts mit der Beleuchtung des Modells zu tun haben.

 

Desweiteren sollte versucht werden die Bilder so aufzunehmen, dass diese so wenig wie möglich nach bearbeitet werden müssen. Das trifft insbesondere den Aufnahmewinkel, dieser sollte soweit wie Möglich immer frontal zur jeweiligen Oberfläche sein. Das ist natürlich in den seltensten Fällen Möglich. Vereinfacht dann aber in der Nachbearbeitung das Entzerren der Fotos.

3D-Modell

Jetzt muss ein entsprechendes 3D-Modell konstruiert werden. Dazu muss man sehen ob man an Maße des Gebäudes kommt, bzw. sich vor Ort ein Maß abnimmt, und so anhand der Fotos die weiteren Maße bestimmt. Sollte kein Grundriss vorliegen, kann man auch auf Google Earth zurück greifen. Ich habe mir mit der Timeline-Funktion ein Foto rausgesucht das so ziemlich genau senkrecht von oben aufgenommen wurde, also ohne perspektivische Verzerrungen.

Ich kürz den Vorgang des Modellierens am Rechner mal etwas ab. Das das natürlich auch ziemlich zeit intensiv ist wird ja jeder nachvollziehen können. Wichtig ist dabei das Modell so zu konstruieren, das es dann auch aus Papier zu realisieren ist. Deshalb ist die Kugel auch nicht perfekt rund sondern besteht aus Flächen deren Anzahl, wie ich finde, beim späteren Zusammenbauen noch vertretbar ist.

Texturen

Der nächste Schritt besteht darin die Oberflächen des 3D-Modells mit den entsprechenden Texturen zu versehen. Um dieses jedoch bei jeder Fläche entsprechend passend durchführen zu können, müssen die Texturen aus den Fotos extrahiert und ggf. entzerrt oder anderweitig nachbearbeitet werden.

original

entzerrt

Das muss für jede einzelne Fläche/Wand des Models erfolgen, da ja jede Wand/Fläche mit einer entsprechenden Textur belegt werden muss. Am Ende hat man sich so eine Grafikdatei mit allen Oberflächen angelegt.

Dann müssen die einzelnen Fläche des 3D-Modells mit den entsprechenden Oberflächen "beklebt" werden. Das erfolgt in der Software via UV-Mapping. Das Objekt, bzw. die einzelnen Flächen werden "abgewickelt" und auf der obigen Grafik abgelegt.

Dann werden die entsprechenden Polygone so lange auf der Texturgrafik verschoben, bis es passt.

Also jedes Polygon wird auf den Bereich der Grafik verschoben die den entsprechenden Teil der Oberfläche enthält.

Das muss, wie gesagt, für jede einzelne Oberfläche durchgeführt werden, und dauert dementsprechend. Bei der Textur für den Boden bzw. das gesamte Areal auf dem das Planetarium steht, kann man nur auf vorhandene Fotos zurückgreifen. Dabei habe ich wieder Google Earth genutzt.

Würde man dieses Bild jedoch so wie es ist übernehmen, hätte man die Schatten der Kugel und des Turmes immer mit auf dem Ausdruck. Unabhängig davon wie die Lichtverhältnisse wirklich sind. D.h. die Schatten müssen weg.

Klassische "copy and paste" und Kopierstempel - Arbeit. In dem Zuge habe ich auch noch Autos und Menschen aus der Draufsicht entfernt. Sind dann alle Texturen an der richtigen Position, sollte das ganze so aussehen.

Bastelbogen

Der Hauptteil der Arbeit ist getan. Jetzt fehlt noch das "Umwandeln" in eine Papiervorlage. Dazu wird das 3D Objekt in eine entsprechende Software geladen. Dort ist es u.U. notwendig noch manuell festzulegen wo die Trennung bzw. die Schnitte im Model erfolgen sollen, damit dieses vernünftig auf dem Papier abgewickelt werden kann.

Abhängig von der gewünschten Größe des Modells, entsteht ein entsprechender Bastelbogen mit mehr oder weniger Seiten. 

Jetzt muss das ganze "nur" noch zusammengebaut werden...

 

to be continued...


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